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An der Hörbranzer Mühlbachmündung in den Bodensee sind Biber am Werk

Hörbranz Biber am See 2016

Zahlreiche angeknabberte Bäume und ein Biberdamm verraten es sofort, an der Hörbranzer Mühlbachmündung in den Bodensee ist ein Biberpaar überaus aktiv. Zu sehen sind die nachtaktiven und scheuen Nager jedoch nur sehr selten.

 

Über die Wintermonate haben die Biber als kleine „Landschaftsarchitekten ohne Auftrag“ ihr Revier stetig vergrößert. An der Bachmündung ist ein Biberdamm entstanden, und die angeknabberten Bäume zieren den aufgestauten Bachverlauf schon bis hinauf zur Firma Deuring.

 

Baumfällungen zur Nahrungssuche

 

Biber sind Vegetarier. Im Sommer fressen sie Kräuter, Gräser und Wasserpflanzen, doch im Winter wird die Nahrung knapp. Denn Biber halten keinen Winterschlaf. Daher werden in den Wintermonaten mit den scharfen Schneidezähnen Bäume gefällt, um an Nahrung zu gelangen, nämlich an Rinde und Knospen.

 

Das aufgestaute Wasser schützt den Biberbau

 

Der Biberbau selbst ist wie seine Bewohner meist gut versteckt, und der Eingang liegt immer unter Wasser. Das schützt vor ungebetenen Gästen. Der Damm hilft dem Biber, den Wasserstand im Mühlbach zu erhöhen. Denn ein Biber hat gerne um die 80 Zentimeter Wassertiefe. Dadurch kann er nämlich seine Äste leichter transportieren und erreicht auch sein Futter ohne weite Wege. Der Damm selbst wird von ihm regelmäßig kontrolliert und ausgebessert.

 

Zusammenleben von Mensch und Tier

 

Der Bauhof der Gemeinde Hörbranz kümmert sich gemeinsam mit dem Bibermanagement um das „Biberrevier“ und ist darum bemüht, dass das Zusammenleben zwischen den Menschen und den Bibern hier reibungslos klappt.

 

Dazu gehört neben der Kontrolle des Wasserstandes, dass zur Sicherung des Gehweges und der Brücke, im Herbst und Winter auch einige Biberbäume gefällt wurden. Allerdings verblieb das gesamte Material vor Ort und stand den Bibern so zu sagen als „fast food“ zur Verfügung. Der weiße Anstrich und die Gitter um die Bäume sind Sicherungsmaßnahmen, damit diese Bäume von den Bibern nicht gefällt werden können.

 

Bäume, die keine Gefahr für den Gehweg darstellen, werden dem „Baumeister Biber“ überlassen. Um sich hier wohl zu fühlen, braucht der geschützte Nager nicht viel, eigentlich nur Ruhe sowie etwas Verständnis und Rücksicht von uns Menschen.

 

Mehr wissen

 

Falls Sie noch Fragen zum Biber haben oder eine Biberspur bzw. eine Sichtung melden wollen – wir freuen uns auf Ihr E-Mail oder Ihren Anruf:

 

Naturschutzverein Rheindelta

Agnes Steininger: agnes.steininger@rheindelta.org oder 0664 877 1842.

Bericht + Bilder: Manfred Schallert

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